Der stark eingeschränkte Betrieb auf den Linien 61 und 62 in der vergangenen Woche war für die Fahrgäste auf diesen Strecken außerordentlich ärgerlich. Den Sündenbock aber ausschließlich bei den Stadtwerken zu suchen, geht für die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn an der Wahrheit vorbei.
„Schließlich war es der Vorsitzende des Planungsausschusses, der sich heute laut beschwert und dem es damals nicht gelungen ist, seine Grünen-Fraktion hinter sich zu versammeln und frühzeitig den Kauf neuer Bahnen zu beschließen“, blickt Gabi Mayer, stellvertretende Vorsitzende und verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion, auf die vergangenen Jahre zurück. „Nur dadurch konnten zwei Koalitionen, zunächst aus CDU und Grünen und später aus CDU, Grünen und FDP, den Kauf neuer Bahnen jahrelang verzögern. Schließlich mussten die Stadtwerke ein umfangreiches Gutachten erstellen lassen, um im letzten Jahr auch die Ratskoalition davon überzeugen zu können, dass der Kauf neuer Bahnen überfällig ist. Dass die Lieferung dieser Bahnen jetzt Zeit in Anspruch nimmt und erst ab 2020 die neuen Bahnen in Bonn fahren, ist nicht schön, war aber von Anfang an klar. Die Stadtwerke deshalb öffentlich an den Pranger zu stellen, ist daher unredlich.“